Ist Versöhnung zwischen Staaten und Gesellschaften möglich?
31. Jan 2022
Nicht zuletzt der Russland-Ukraine-Konflikt zeigt die Aktualität und Brisanz des Themas: Bei der Online-Veranstaltung, eine Kooperation der Katholischen Akademie Freiburg mit dem Diözesanverband Freiburg von pax christi, ging es um einen aktuellen Blick auf die viel beschriebenen, gelegentlich auch beschworenen gesellschaftlichen und politischen Versöhnungsprozesse in Europa nach dem zweiten Weltkrieg.
Unstrittig ist dabei, dass die verschiedenen Versöhnungsprozesse dieses heutige Europa erst ermöglicht, dessen Entstehung gefestigt haben. Jedoch brechen immer wieder auch Konflikte auf, die das Verhältnis zwischen einigen europäischen Ländern und ihren Gesellschaften als reichlich unversöhnt erscheinen lassen – wie etwa das Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland zeigt.
Zum besseren Verständnis solcher gesellschaftlicher und politischer Versöhnungsprozesse stand am Anfang ein Vergleich, eine theoretische Konfrontation: Der Moraltheologe und Leiter des renommierten Hamburger »Instituts für Theologie und Frieden«, Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven, beschrieb zunächst, welches Wissen die jüdisch-christliche Tradition bereit hält, um kaum begreifbare Gewaltdynamiken, um Täter und Opfer besser zu verstehen; und um zu begreifen, welche ungeheuerliche Zumutung in dem Wort »Versöhnung« steckt.
Der Bonner Historiker Friedhelm Boll, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der deutschen Sektion von Pax Christi und beruflich lange Jahre im historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung tätig, warf einen konkreten Blick auf die Versöhnungsprozesse zwischen Deutschland, Polen und Frankreich und beschrieb dabei die Rolle von Christinnen und Christen in diesen Versöhnungsprozessen, konkret der Friedensbewegung pax christi.
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